Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Vitamin D auch eine Funktion als Immunmodulator hat. Niedrige Vitamin-D-Spiegel wurden bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen beobachtet, einschließlich Multipler Sklerose und Lupus erythematosus. Israelische Wissenschaftler gingen der Frage nach, ob die Vitamin-D-Spiegel auch bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse verändert sind. Dazu verglichen sie Patienten mit Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen mit Patienten, die andere Schilddrüsenerkrankungen aufwiesen und mit gesunden Versuchspersonen. Als Vitamin-D-Mangel wurde eine Konzentration unter 10 ng/ ml festgelegt.
Bei allen Studienteilnehmern wurden Schilddrüsenantikörper, die Schilddrüsenfunktion sowie demographische Parameter erhoben. Bei den Patienten mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse bestand signifikant häufiger ein Vitamin-D-Mangel. Patienten mit der Hashimoto-Thyreoiditis wiesen im Vergleich zu den Patienten mit anderen Schilddrüsenerkrankungen ebenfalls signifikant häufiger einen Vitamin-D-Mangel auf. Der Vitamin-D-Mangel korrelierte auch mit den Schilddrüsenantikörpern und abnormalen Schilddrüsenfunktionsparametern. Das Ergebnis der Studie legt also den Schluss nahe, dass Vitamin D an der Pathogenese von Schilddrüsenautoimmunerkrankungen beteiligt ist.