Wissenschaftler des National Institute of Childhealth and Human Development (NICHHD) und der Maternal-Fetal Medicine Units (MFMU) haben eine Untersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Vitamin D-Konzentration im Serum der Mutter in der 24-28 Schwangerschaftswoche und Frühgeburten gibt1.
Serumproben von Frauen, die ein synthetisches Steroidhormon 17 α-Hydroxyprogesterone Caproate zur Vorbeugung von Frühgeburten bei Zwillingsschwangerschaften in den Jahren 2004-2006 erhielten, wurden auf den Gehalt von 25-Hydroxy-Vitamin-D (25(OH)D) untersucht. Als Frühgeburt wurde die Geburt oder der Tod des ersten Fötus vor der 35 Schwangerschaftswoche definiert.
Der durchschnittliche Vitamin-D-Gehalt des Blutes lag bei 82,7 nmol/l (33,13 ng/ml) mit einer Standardabweichung von 31,5 nmol/l (12,62 ng/ml), 40,3 % der Frauen hatten weniger als 75 nmol/l (30,05 ng/ml).
Frühgeburten ereigneten sich in 49,4 % der Fälle bei Frauen mit weniger als 75 nmol/l (30,05 ng/ml) in Vergleich zu 26,2 % bei Frauen mit mehr als 75 nmol/l (P< 0,001). Anders ausgedrückt, hatten bei oberflächlicher Betrachtung Frauen mit viel Vitamin D im Blut nur halb so viele Frühgeburten, wie werdende Mütter mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel.
Eine ausführliche Analyse, bei der die ethnische Zugehörigkeit, BMI, Wohnort, Jahreszeit, Bildungsstatus, Rauchverhalten und vieles mehr miteinbezogen wurden, kam zum Schluss, dass der Effekt sogar noch größer ist: Frauen mit einem Vitamin D-Spiegel von 75 nmol/l (30,05 ng/ml) und mehr haben eine 60 % geringere Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt.
Fazit: Der Vitamin D-Status der Frauen im späten zweiten Trimester ist ein sehr wichtiger Faktor, der mit darüber entscheidet, ob es zu einer Frühgeburt bei Zwillingen kommt oder nicht.
Die geringere Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt ist nicht der einzige positive Effekt eines ausreichend hohen Vitamin D-Spiegels. Es gibt mehrere Belege für eine Reduktion der Komplikationen sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Entbindung einschliesslich des Schmerzempfindens während des Geburtsvorgangs2;4.
Die Aufrechterhaltung eines ausreichenden Vitamin-D-Spiegels ist selbstverständlich nicht nur während der Schwangerschaft sinnvoll. Wie längst bekannt ist, handelt es sich dabei um eine Substanz, die eine Vielzahl von Prozessen im Körper reguliert.
Das gilt nicht nur für Erwachsene: Eine finnische Studie konnte zeigen, dass eine täglich Gabe von 2.000 IE Vitamin D3 an Säuglinge über das gesamte 1. Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Typ-I-Diabetes in den darauf folgenden 31 Jahren um 80%3 reduziert.
Reference List
1. Bodnar, L. M. et al. Maternal 25-hydroxyvitamin d and preterm birth in twin gestations. Obstet. Gynecol.122, 91-98 (2013).
2. Wagner, C. L. et al. Health characteristics and outcomes of two randomized vitamin D supplementation trials during pregnancy: a combined analysis. J. Steroid Biochem. Mol. Biol.136, 313-320 (2013).
3. Hypponen, E., Laara, E., Reunanen, A., Jarvelin, M. R. & Virtanen, S. M. Intake of vitamin D and risk of type 1 diabetes: a birth-cohort study. Lancet358, 1500-1503 (2001).
4. "Reduzieren hohe Vitamin D-Spiegel die Schmerzen bei der Geburt?" auf www.vitamin-D-kaufen.com